Schnecken im Garten bekämpfen - Diese Methoden helfen wirklich!
Schnecken im Garten - dieses Jahr sind sie überall. Sie knabbern am Gemüse und bedienen sich an der Salatbar. In diesem Video erfahrt ihr wie ihr Schnecken effektiv bekämpfen könnt, um euren Garten zu schützen. Wir zeigen euch eine Vielzahl von Methoden und Tipps zur Schneckenbekämpfung, einschließlich der Bierfalle, Eierschalen, Salz, Schneckenkorn und mehr.
Schnecken präventiv fernhalten:
Schnecken sind auf Feuchtigkeit angewiesen, um ans Ziel zu kommen. Sie sind deswegen nachts oder bei feuchten Witterungsbedingungen unterwegs. Beete in schneckenreichen Gebieten sollten deshalb möglichst sonnig angelegt werden. Pflanzen sollten möglichst nur punktuell und am besten morgens gegossen werden, was gleichzeitig Pilzkrankheiten vorbeugt.
Barrieren aufstellen ist ebenfalls effektiv. Dazu kann man Schneckenkragen verwenden, die die Pflanzen vor den Schnecken schützen.
Auch beliebt sind Schneckenzäune aus Kupfer, die im Fachhandel erhältlich sind. Schnecken meiden den Kontakt mit Kupfer, um ein Austrocknen zu verhindern. Allerdings kann Kupfer durch Regen in den Boden gelangen, wo es gewisse Bodenorganismen schädigen kann. Eine umweltfreundliche Alternative ist Snailstop - ein elektrischer Schneckenzaun, der das Gemüse völlig giftfrei vor Schnecken schützt. Bei der ersten Berührung stellt die Schnecke eine elektrische Verbindung her und verspürt ein unangenehmes Kribbeln, das sie zum Umkehren bewegt.
Was tun, bei einem akuten Schneckenbefall?
Methode 1: Absammeln
Schnecken sammeln sich in der Dämmerung und verstecken sich tagsüber unter Objekten wie Tellern und Töpfen. Eine einfache Methode zur Schneckenbekämpfung besteht darin, sie abends abzusammeln.
Die richtige Entsorgung ist wichtig: Man sollte die Tiere nicht einfach aus dem Garten werfen oder in der freien Natur aussetzen, da sie entweder zurückfinden oder das sensible Ökosystem vor Ort belasten können. Am besten ist es, die Schnecken möglichst qualfrei selbst zu erledigen und dann in der Bio-Tonne zu entsorgen. Man kann sie entweder in der Mitte durchschneiden oder mit kochendem Wasser übergießen, aber auf keinen Fall Salz verwenden, da dies sehr qualvoll ist.
Methode 2: Bierfalle
Die Bierfalle gilt als Klassiker der Schneckenbekämpfung. Man pflanzt eine Schale mit selbstgebautem Dach ein und füllt sie mit Bier. Diese Methode habe ich schon mal in einem Video gezeigt. Aber Vorsicht: Die hohe Anlockwirkung des Bieres kann auch Schnecken aus dem Nachbargarten anziehen. Zudem fällt nur ein geringer Teil der angelockten Schnecken tatsächlich in den Bierbecher hinein. Andere Gartenbewohner könnten ebenfalls hineinfallen und ertrinken. Außerdem weiß ich für meinen Biervorrat eine bessere Verwendung. ;)
Methode 3: Hausmittel
Asche und Eierschalen haben bei mir bisher nichts gebracht. Die Theorie besagt, dass die krümelige, trockene Konsistenz es den Schnecken schwer machen soll, sich fortzubewegen. In der Praxis macht es ihnen allerdings nichts aus. Kaffeesatz, dessen Koffein für Schnecken giftig ist, soll sie ebenfalls fernhalten, ist aber auch eher uneffektiv. Salz klappt gut, ist jedoch mit einem sehr qualvollen Tod verbunden. Mein Appell an euch: Lasst die Spielereien mit Hausmitteln und probiert es eher mit Nützlingen!
Methode 4: Nützlinge
Eine effektive Methode ist das Ausbringen von PH-Nematoden, kleinen Fadenwürmern, die mit dem Gießwasser verteilt werden. Diese Nematoden dringen in die Schnecken ein und sondern ein Bakterium ab, das zur Zersetzung führt. Der Mantel der Schnecke schwillt an, und die Fraßaktivitäten der Schädlinge stellen bereits nach drei Tagen ein. Auch natürliche Feinde wie Vögel und vorallem der Tigerschnegel können helfen.
Der Tigerschnegel ernährt sich vorallem von den Eiern und Jungtieren anderer Schneckenarten. Durch das Ansiedeln von Tigerschnegeln im Garten kann man auf umweltfreundliche Weise die Schneckenpopulation kontrollieren und reduzieren, ohne chemische Mittel einsetzen zu müssen. Dabei ist der Tigerschnegel für Pflanzen völlig harmlos und somit ein wertvoller Helfer im ökologischen Gleichgewicht des Gartens.
Wichtig ist nur zu beachten, dass Bekämpfungsmethoden wie die PH-Nematoden, die Bierfalle oder auch Schneckenkorn auch den Tigerschnegel bekämpfen wird!
Methode 5: Schneckenkorn
Wer zu Schneckenkorn greift, sollte auf jeden Fall genau auf die jeweiligen Herstellerangaben achten. Der bekannte Wirkstoff Methiocarb darf weder verkauft noch verwendet werden. Stattdessen sollte man ein Produkt mit Eisen-III-Phosphat verwenden, das beispielsweise im Neudorff Schneckenkorn enthalten ist. Eisen-Phosphat wird im Boden durch Mikroorganismen in pflanzenverfügbare Stoffwechselprodukte umgewandelt. Eisen und Phosphat sind bekanntlich Pflanzennährstoffe. Der Wirkstoff ist für Haustiere und freilebende Tiere wie Igel ungefährlich. Die Schnecken ziehen sich nach dem Köderfraß in ihre Verstecke zurück und sterben, weshalb man nur in Ausnahmefällen tote Schnecken auf den Beeten findet.