Rosmarin: Würzkraut, Heilpflanze und Insektenmagnet
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist weit mehr als nur ein mediterranes Küchenkraut. Er ist pflegeleicht, vielseitig einsetzbar und bietet nicht nur in der Küche, sondern auch im Garten eine wahre Bereicherung. Jetzt im April steht der Rosmarin in voller Blüte und in diesem Pflanzenporträt erfährst du alles Wissenswerte über Standort, Pflege, Nutzen für Insekten und seine heilende Wirkung – inklusive Tipps zur Überwinterung und dem richtigen Schnitt.

Rosmarin – ein Insektenparadies
Wer Rosmarin im Garten pflanzt, tut auch den Insekten etwas Gutes. Besonders Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge lieben seine Blüten. Bereits im zeitigen Frühjahr – oft schon ab Februar oder März – beginnt Rosmarin zu blühen, sofern er geschützt überwintert wurde. Diese frühe Nahrungsquelle ist Gold wert für alle Bestäuber.
Wusstest du, dass am Rosmarin schon über 30 verschiedene Wildbienenarten gesichtet wurden?
Warum Insekten Rosmarin so lieben:
- Er blüht sehr früh im Jahr.
- Der Nektar- und Pollenwert ist überraschend hoch.
- Seine Blüten sind leicht zugänglich – ideal für kurzrüsselige Wildbienen.
- Auch Honigbienen sammeln eifrig: Rosmarinhonig gilt als aromatisch und delikat.

Der richtige Standort
Rosmarin stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum – aus Portugal, Kroatien und Süditalien – und bevorzugt sonnige, trockene Standorte mit gut durchlässigem Boden. Er liebt Hitze, kommt aber mit Staunässe überhaupt nicht zurecht.
Optimaler Standort auf einen Blick:
Merkmal | Empfehlung |
---|---|
Licht | Vollsonnig |
Boden | Durchlässig, mager, leicht steinig |
Staunässe | Unbedingt vermeiden |
Winterhärte | Bedingt winterhart |
Topfhaltung | Möglich, aber auf Drainage achten |
Tipp: In rauen Lagen empfiehlt es sich, winterharte Rosmarin-Sorten wie 'Arp' oder 'Faustine' zu pflanzen und bei Kälte mit Vlies oder Reisig zu schützen.
So schneidest du Rosmarin richtig
Rosmarin ist – wie Lavendel – ein Halbstrauch. Das bedeutet, er verholzt mit der Zeit. Damit er nicht verkahlt, sollte er regelmäßig geschnitten werden. Wer seinen Rosmarin nicht pflegt, riskiert, dass er unansehnlich und sparrig wird.
Schnitt-Tipps für Rosmarin:
- Regelmäßig ernten: Triebspitzen abbrechen oder schneiden fördert die Verzweigung.
- Im Frühling schneiden: Idealer Zeitpunkt ist nach den letzten starken Frösten (Februar–März).
- Bei Verkahlung: Auch ein Rückschnitt ins alte Holz ist möglich – Rosmarin treibt oft wieder aus.
- Nicht zu spät im Jahr schneiden, um Frostschäden an jungen Trieben zu vermeiden.

Rosmarin als Heilpflanze
Neben seinem typischen Aroma hat Rosmarin auch eine lange Tradition als Heilpflanze. Schon im 9. Jahrhundert wurde er im Kloster St. Gallen kultiviert – und das nicht ohne Grund. Seine Inhaltsstoffe wirken anregend, verdauungsfördernd und durchblutungsfördernd.
Heilwirkungen von Rosmarin:
- Anregend bei Müdigkeit und Kreislaufschwäche
- Verdauungsfördernd, z. B. bei Völlegefühl oder Blähungen
- Äußerlich durchblutungsfördernd (z. B. als Einreibung)
- Enthält ätherische Öle mit krampflösender und keimhemmender Wirkung
Ein Tee aus getrockneten Rosmarinblättern ist ideal für Morgenmuffel: Schon der Duft wirkt stimmungsaufhellend. Schwangere sollten allerdings vorsichtig sein – Rosmarin kann wehenfördernd wirken.
Fazit: Ein echter Allrounder für deinen Garten
Rosmarin ist mehr als nur ein mediterranes Küchenkraut. Er verschönert den Garten, unterstützt Insekten, hilft bei gesundheitlichen Beschwerden – und sieht dabei auch noch gut aus. Ob als Busch, hängende Sorte über Mauern oder im Topf auf Balkon und Terrasse: Rosmarin passt fast überall hin. Gib ihm einen warmen, durchlässigen Platz – und er wird es dir danken.