Feigen pflanzen & vermehren

Feigen pflanzen & vermehren

So einfach ziehst Du Deine eigenen Feigenstecklinge

Wer einmal in eine sonnengereifte Feige gebissen hat, versteht sofort, warum so viele Hobbygärtner von dieser Pflanze schwärmen. Feigen sind nicht nur lecker und gesund, sie lassen sich auch ganz einfach selbst vermehren. Und genau jetzt – im August – ist die beste Zeit dafür!

Der Gartencoach mit dem jungen Trieb

Warum Feigen so besonders sind

Feigen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und bringen mediterranes Flair direkt in Deinen Garten. Mit der richtigen Sorte – wie etwa Ronde de Bordeaux – fühlen sich Feigenbäume auch bei uns wohl und belohnen Dich mit süßen Früchten.

Feigenstecklinge im August – der perfekte Zeitpunkt

Im Spätsommer haben Feigen das richtige Wachstumsstadium, um Stecklinge zu bilden. Verwendet wird halbreifes Holz, also die Triebe aus diesem Jahr. Älteres, verholztes Material eignet sich weniger gut.

So gehst Du Schritt für Schritt vor:

Das neue Holz am Feigenbaum

Steckholz schneiden

  • Schneide einen frischen Trieb mit etwa vier Knoten/Augen.
  • An jedem Knoten sitzt ein Blatt, das zeigt Dir die richtige Länge.

Schrägschnitt & Blätter entfernen

  • Unten am Steckling machst Du einen Schrägschnitt direkt unter einem Knoten.
  • Alle Blätter bis auf ein kleines Stück werden entfernt – so steckt die Pflanze ihre Energie in die Wurzelbildung.

Das richtige Substrat

  • Ideal ist ein lockeres Anzuchtsubstrat, gemischt aus etwa 50 % Perlite und einer nährstoffarmen Anzuchterde.
  • Unten im Topf sorgt eine Drainageschicht (z. B. Basaltsplit) dafür, dass keine Staunässe entsteht.

Bewurzelung fördern

  • Tauche den Steckling in Bewurzelungspulver und stecke ihn in das Substrat.
  • Nur die Spitze sollte noch herausschauen.

Feucht halten & Luftfeuchtigkeit sichern

  • Gieße vorsichtig an und decke den Topf mit einem Gefrierbeutel oder einer Haube ab.
  • So entsteht ein Mini-Gewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit.
DIY Mini-Gewächshaus für Feigenstecklinge

Geduld zahlt sich aus

Nach wenigen Wochen zeigen sich die ersten Austriebe. Ein Jahr später hast Du bereits eine kleine, kräftige Jungpflanze. Damit Dein Feigenbäumchen später schön buschig wächst, solltest Du es frühzeitig entspitzen – also die Haupttriebe zurückschneiden. Das regt die Pflanze an, viele Seitentriebe zu bilden, an denen sich in den kommenden Jahren die ersten Früchte entwickeln.

Praxisvideo

Ab Minute 6:44 zeige ich dir meine Tipps & Tricks, wie Du Feigen ganz einfach selbst vermehren kannst.

Fazit

Feigen zu vermehren ist keine Zauberei, sondern ein wunderbares DIY-Projekt für den Spätsommer. Mit ein wenig Geduld und den richtigen Handgriffen kannst Du Deinen Garten oder Balkon schon bald mit eigenen Feigen bereichern.

Viel Erfolg beim Ausprobieren – und vielleicht bepflanzen wir die Welt ja irgendwann tatsächlich mit Feigen!

Dein Gartencoach 🌿


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