So hilfst Du Wildbienen wirklich

Wie wichtig Bienen für unseren Garten und unsere Umwelt sind, das hat der ein- oder andere bereits begriffen. Doch wusstest Du, dass es einen gewaltigen Unterschied zwischen Honigbienen und Wildbienen gibt? In diesem Beitrag nehme ich Dich mit auf eine Reise durch die faszinierende Welt der Wildbienen – und zeige Dir, wie Du sie aktiv unterstützen kannst.

Honigbienen vs. Wildbienen: Wer braucht unsere Hilfe?

Ich selbst bin leidenschaftlicher Imker und liebe es, meinen eigenen Honig zu genießen. Die Honigbienen in meinem Garten sind gut versorgt: Sie haben einen Imker, regelmäßige Pflege und eine regelrechte Lobby – sozusagen die Privatpatienten unter den Insekten.

Ganz anders sieht es bei den Wildbienen aus: Von den über 560 Arten in Deutschland lebt der Großteil ohne menschliche Unterstützung. Sie sind die Kassenpatienten der Insektenwelt – ohne Schutz, ohne Verband, ohne Lobby.

Doch genau hier kommst Du ins Spiel!

Was Wildbienen wirklich brauchen

Viele Wildbienenarten sind Bodenbrüter. Sie legen ihre Gelege in offenen, vegetationsfreien Boden – also genau das Gegenteil von dem, was wir Hobbygärtner meist machen: alles bepflanzen, alles begrünen.

Sandarium

✅ So unterstützt Du bodenbrütende Wildbienen:

  • Lass offene Stellen im Garten zu!
  • Jäte konsequent, damit sich keine unerwünschte Vegetation bildet.
  • Schaffe Sand- und Lehmbereiche, in denen Bienen ihre Nester anlegen können.

Ich habe in meinem Garten ein sogenanntes Sandarium gebaut – ein sandiges Mini-Areal für Wildbienen. Das Ergebnis: schon nach kurzer Zeit summte und brummte es dort gewaltig!

Wildbienenhotels: Höhlenbrüter willkommen!

Nicht alle Wildbienen nisten im Boden. Einige Arten, sogenannte Höhlenbrüter, suchen sich kleine Röhrchen oder Hohlräume – oft hinterlassen von Käfern in altem Holz.
Mit einem Wildbienenhotel kannst Du diesen Arten perfekt helfen. Ich habe selbst ein solches Hotel im Garten, das innerhalb weniger Tage von Mauerbienen bezogen wurde – unglaublich spannend zu beobachten!

💡 Tipp vom Gartencoach:
In meinem Shop findest Du ein durchdachtes Wildbienenhotel mit herausziehbarer Schublade – ideal, um die Entwicklung der Gelege live mitzuverfolgen!

Wildbienen auf dem Balkon fördern

Du hast keinen Garten? Kein Problem! Auch auf dem Balkon kannst Du wertvolle Rückzugsorte für Wildbienen schaffen.

So geht's:

  • Pflanzschalen mit Wildblumenmischung anlegen
  • Mehrjährige Stauden oder bienenfreundliche Kräuter nutzen
  • Auf sonnige Standorte achten
  • Auch hier: ungefüllte, offenblütige Pflanzen bevorzugen

Schon nach wenigen Tagen wirst Du staunen, wie viele Bienen Deine kleine Oase ansteuern!

Die richtige Pflanzenauswahl: Gefüllt ist nicht gleich gut

Viele dekorative Gartenpflanzen – vor allem Rosen – sind gefüllt. Für uns ein optischer Traum, für Bienen jedoch eine Nahrungskatastrophe. Denn bei gefüllten Blüten sind die wichtigen Staubgefäße durch Blütenblätter ersetzt – da gibt’s weder Nektar noch Pollen zu holen.

Bienenfreundliche Pflanzen sind:

  • Offenblütige Rosen wie die Sorte „Q Gardens“
  • Wilde Kräuter wie Thymian, Oregano, Lavendel
  • Blumen wie Kornblumen, Ringelblumen, Borretsch

Mach Deinen Garten zu einem echten Bienenparadies – Wildbienen danken es Dir mit ihrer fleißigen Bestäubung!

Fazit: Mit kleinen Mitteln Großes bewirken

Wildbienen sind systemrelevant – für die Natur, für unsere Gärten, für unsere Ernährung. Und das Beste: Du kannst helfen! Mit Sandarealen, Nisthilfen, Wildblumen und etwas Offenheit im Garten schaffst Du wertvollen Lebensraum.

Mach mit – für mehr Summen im Garten!


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