Aerifizieren im Herbst - Der Rasen wird es euch danken!
Der Herbst ist nicht nur die Zeit der wundervollen Farben, sondern auch die Zeit für diverse Aufgaben im Garten. Es ist vor allem der optimale Zeitpunkt, um sich dem eigenen Rasen zu widmen. Warum ist jetzt der richtige Moment gekommen? Weil der Boden auf der einen Seite noch warm ist, so dass noch Wachstum stattfinden kann. Auf der anderen Seite hat der Boden inzwischen wieder so viel Feuchtigkeit aufgenommen, dass die Bearbeitung mit Werkzeugen wie einem Aerifizierer oder einer Grabegabel leicht von der Hand geht.
Rasen ist leidensfähig. Rasen erholt sich irgendwie auch immer von den Strapazen im Sommer. Deswegen ist manch einer bei der Rasenpflege vielleicht ein bisschen nachlässig. Getreu dem Motto: “Das wird schon wieder”. Man muss aber bedenken, dass bei jeder Strapaze - ich nehme mal einen heißen Sommer als Beispiel - ein Teil vom Rasen auf der Strecke bleibt, was gleichzeitig bedeutet, dass mehr Raum für Unkräuter frei wird. Auf lange Sicht wird der Rasen ohne unsere Hilfe den Kampf gegen das Unkraut verlieren.
Wie können wir helfen?
Düngen ist natürlich ein Klassiker. Dabei ist es wichtig, zum richtigen Zeitpunkt den passenden Dünger zu wählen. Den Rasen kann man bei Bedarf auch kalken, sofern das Moos die Überhand gewonnen hat. Kalk verändert den pH-Wert des Bodens und damit auch die Lebensumstände des Rasens. Idealerweise liegt der pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0. Der Einsatz von Kalk erhöht den pH-Wert. Um einen Blindflug zu vermeiden, ist eine pH-Wert-Messung empfehlenswert, damit man ein “Verschlimmbessern” durch das Kalken vermeidet.
Aufwendig aber nachhaltig
Rasenfläche sind nicht selten stark verdichtet. Jeder Schritt über den Rasen sorgt auf Dauer für eine Verdichtung des Bodens. Dazu kommt, dass Rasenflächen meistens einen eher schweren, lehmigen Untergrund haben. In der Summe führt das dazu, dass der Boden immer weniger Wasser aufnehmen und abführen kann.
Diese “Kruste” sollte regelmäßig aufgebrochen werden und das gelingt am besten durch das Aerifizieren. Diese Maßnahme führt dazu, dass mehr Sauerstoff und mehr Feuchtigkeit an die Wurzeln gelangt, was den Rasen langfristig stärkt.
Beim Aerifizieren findet ein Bodenaustausch statt. Im ersten Schritt werden mit einem Handaerifizierer etliche Löcher in den Rasen “gestanzt”. Das Gerät zieht kleine Würstchen aus dem Boden heraus, die ca. 10 cm lang und so dick wie eine Zigarre sind. Je nach Größe des Rasens kann dieser Teil der Arbeit schweißtreibend werden. Die Löcher werden im Anschluss mit einem sehr feinkörnigen Sand gefüllt. Keine Angst: Dazu ist kein Trichter notwendig. Wenn man den Sand haufenweise auf der Rasenfläche verteilt hat, lässt sich dieser ganz gut mit einem Besen einkehren. Der Sand sorgt für einen bessere Sauerstoffversorgung an den Wurzeln der Rasenpflanzen und für eine bessere Drainage. Es kehrt also mit dem Sand neues Leben in die Rasennarbe.
Rasenerde als Topdressing
Zum Abschluss freut sich der Rasen dann noch über ein Topdressing in Form einer Rasenerde. In diesem Schritt lassen sich zum einen Unebenheiten in der Rasenoberfläche ausgleichen und zum anderen bietet die Rasenerde die Grundlage für die Nachsaat. Um eine möglichst ebene Oberfläche zu erhalten, bietet sich der Einsatz einer Sandraupe an.
Der Rasen sieht am Ende dieser Maßnahme ziemlich ramponiert aus. Aber nach wenigen Wochen ist davon nichts mehr zu sehen. Im Gegenteil: Der Rasen geht gut gerüstet in den Winter.